Gestern sind wir ungefähr um 21Uhr ins Bett
und mussten heute früh dann um kurz nach drei wieder raus. Pünktlich um 3:30Uhr
sind wir auch von einem Kleinbus abgeholt worden. Dann sind wir bestimmt noch
eine Dreiviertelstunde durch Cusco gefahren und haben andere Gäste aufgegabelt.
Am Ende gabs dann noch ein Problem, weil eine Familie zu fünft war, aber nur
vier Plätze für sie reserviert waren, dann ist unsere Guide-Frau halt draußen
geblieben und wir sind ungefähr zwei Stunden nach Ollantaytambo gefahren. Im
Bus bin ich auch so halbwegs eingeschlafen, aber mit verkrampften Nacken immer
wieder aufgewacht. Von dort aus gings mit dem Zug ca. 1:40Std nach Aguas
Callientes.
Die Zugfahrt war interessant: Die Züge sind
zwar sehr alt, aber von innen zumindest vor ein paar Jahren mal ausgebaut
worden. Die Schienen sind hier glaube ich von Hand mit Hammer und Zange
gekrümmt worden, der Zug wackelt extrem während der Fahrt. So sehr, dass die
Becher mit Getränken ständig um mehrere Zentimeter auf dem Tisch umhertanzen.
Als ich dann mal nicht aufgepasst hab und nach draußen geguckt habe ist es
passiert: Mein fast voller Becher ist mir in den Schoß gefallen, wo auch meine
Kamera lag… Ich glaube glücklicherweise ging das Meiste auf die Hose und die
Jacke, die Kamera hat recht wenig abbekommen, trotzdem ärgerlich.
Naja als wir dann ankamen, holte uns ein
junger Typ ab und brachte uns zu den Bussen. Dann fuhren wir erstmal ungefähr
20Minuten mit dem Bus hoch zu Machu Picchu. Mittlerweile war es kurz vor neun.
Uns wurde vorher gesagt, dass wir erstmal eine Führung machen. Blöderweise
stellte sich dann heraus, dass die Führung auf spanisch ist. Na toll, auf die
nächste englische hätten wir 40Min warten müssen, also hat David übersetzt.
Machu Piccu ist echt toll, ziemlich groß und
echt interessant was die Inkas schon alles wussten und wie sie was gebaut
haben.
Es gingt nur einen Haken an der Sache: die Touristen! Ich kann mich
nicht erinnern, dass ich es schon mal als so unangenehm empfunden habe selber
Tourist zu sein. Täglich besuchen über 3000 (in Worten dreitausend!‼) Touristen
Machu Picchu, es ist dort alles ganz gut organisiert, aber trotzdem über
Menschenmassen, besonders am Anfang, dann verläuft es sich etwas und nur an
manchen (Foto-)Stellen sammeln sich wieder Gruppen.
Aber das allerschlimmste
kommt noch: mindestens jeder zweite fuchtelt mit seinem Selfiestick umher und
macht tausende Selfies. Ich glaube bei unserer Gruppe waren von den 20 Leute
bestimmt 5 Leute dabei, die kein einziges Foto gemacht haben, das kein Selfie
war. WARUM?! Scheinbar bin ich dafür schon zu alt.
Apropos alt: Ich Held hab natürlich meine Cap
vergessen und mir dank meinem lichten Haar schön die Birne verkohlt… Außerdem
bin ich laut meinem Busticket 35 Jahre, mit rechnen vom Geburtsdatum aus dem
Reisepass haben die das wohl nicht so.
Die Führung dauerte etwas zwei Stunden, und
das Boarding für unserem Zug zurück begann um 14Uhr, also fragten wir noch den
Guide, wie lange vorher wir denn dort oben los müssen, um unseren Zug nicht zu
verpassen. Er meinte eine Stunde. Also blieben uns noch zwei Stunden zur freien
Verfügung, wir machten erst eine Timelapse mittendrin und liefen dann zum
„Postkartenfotopunkt“.
Dort hin zu kommen war gar nicht so einfach bei den
ganzen Menschen. Oben teilten wir uns dann auf und machten beide noch eine
Timelapse, dann wars auch schon 13Uhr und wir sind raus.
Draußen fuhren gerade zwei Busse weg, sodass
die Schlange relativ kurz war, als wir uns anstellten. 5 Minuten später war die
Schlange bestimmt dreimal so lang. Glück gehabt. Auf dem Runterweg (20Min)
zählte ich alleine 17 Busse (!) die uns entgegenkamen, also fast jede Minute
einer. Dazu kommen die Busse die oben und unten gerade Leute aus- und
eingeladen haben… Das zeigt wieder die 3000+ Touristen am Tag.
Auf dem Weg zum Bahnhof wird man übrigens auch
richtig schön Tourimäßig durch so eine Souvenir-Einkaufsmeile geschleust in der
man sich fast verläuft. Da ist wirklich kein Gang breiter als auf dem Foto.
Wir hatten es also pünktlich zum Zug
geschafft, also kein Zeit verschwendet und waren auch nicht zu spät. Bis jetzt
lief alles super. Doch als wir mit dem Zug ankamen und wieder in den Bus nach
Cusco einstiegen, fehlten irgendwie Fahrgäste und wir wurden in einen anderen
Bus umgesetzt. Nur dieser andere Bus fuhr nicht los… Und wir hatten es doch
eilig, weil wir in Cusco ja noch schnell ins Hotel mussten unsere Sachen holen
und dann zur Busstation für den Bus nach Arequipa. David hat dem Busfahrer
unsere Lage erklärt und wir sind ca. 15Min später losgefahren. Nach 5 Min.
Fahrt standen wir aber wieder und zwei Typen sind ausgestiegen, der Busfahrer
hat am Straßenrand eingeparkt und wir standen so da… Nach einer Weile ist David
nochmal vor und hat gefragt was los ist.
Die zwei Typen sind auch aus irgendeinem
anderen Bus in diesen Bus umgesetzt worden und mussten dort im Hotel noch ihre
Sachen holen… Gefühlte Ewigkeiten später kamen wir dann endlich los und fuhren
Richtung Cusco.
Als es dann dunkel war, fing der Busfahrer an
immer mehr Schlangenlinien zu fahren, bzw. so zu fahren wie ich früher mit den
Pfeiltasten am PC. Meine Vermutung ist, dass er nachts fast nichts sieht. War
auf jeden Fall nochmal ein Abenteuer wie er immer über die komplette Straße
gependelt ist und trotz Gegenverkehr oder Auto direkt vor ihm das Fernlicht
nicht ausgemacht hat.
Das nächste seltsame Ereignis dann in Cusco,
als wir uns ein Taxi zum Hotel suchten. Vor uns war eine Frau mit Kind die auch
nach einem Taxi winkte, wir winkten also praktisch gleichzeitig, als die Frau
dann auf das Taxi zuging, zeigte der Taxifahrer auf David und mich. Wir meinten
aber wir nehmen halt das nächste. Ein paar Sekunden später ging die Frau wieder
vom Taxi weg und dann sind wir eingestiegen. Komisch, aber er hat uns zum Hotel
gebracht wie er sollte und uns nicht ausgeraubt^^
Gestern Abend meinte ich noch zu David:
„Schade, jetzt sehen wir wohl Ingrid und Gerhard nicht mehr. In den paar
Minuten, die wir abends im Hotel sind um unser Gepäck zu holen, werden die
beiden wohl kaum auch bei der Rezeption sein“. Und was war? Als wir mit dem
Taxi ankamen standen die Beiden gerade vor der Hoteltür und warteten auf ein
Taxi. Wir unterhielten uns kurz und verabschiedeten uns dann. Echt ein guter
Zufall. Dann sind wir rein, haben umgepackt und sind dann mit dem nächsten Taxi
zur Cruz del Sur Busstation. Diese war schon mal ganz Nobel und wir hatten
Hoffnung, dass der Bus wieder so gut ist, wie der von Lima nach Huaraz.
Dem ist aber leider nicht so. Die Sitze sind
zwar groß und bequem, aber trotzdem wird’s eng, wenn sich der Vordermann zurück
lehnt. Naja, aber schlafen kann ich glaube schon. Und das werde ich jetzt auch
machen, denn ich schreibe den Blog gerade im Bus. Also bis dann!
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