Heute war Frühstück um 8Uhr geplant. Da ich ja
kein Fan von schnellem Aufstehen bin, hab ich meinen Wecker auf halb 8 gestellt
um dann um 10vor8 aufzustehen. Um 7:40Uhr schreit Antonio „Frühstüüück!“, ich
hör auch gleich Ingrid aus dem Zelt nebenan „ist doch viel zu früh“. Ich war
also nicht der einzige der überrascht war. Naja ich hab mich dann aus meinem
Schlafsack geschält und war dann auch noch der erste beim Frühstück. In der
Nacht bin ich übrigens einmal aufgewacht und da hat es gerade geregnet. Mein
einziger Gedanke „bitte lass es morgen früh trocken sein, ich habe keine
Regenhose dabei“. Zum Glück war es trocken, sogar die Sonne hat ab und zu
zwischen den Wolken hindurchgeschielt.
Dieses Mal hieß es also nach dem Essen
zusammen packen, ging bei mir auch echt super. Langsam bin ich geübt :) Mit dem
fast-leerem Rucksack ging es also los. Heute war es deutlich wärmer als
gestern. Antonio kümmert sich super um uns, nur leider hat er da heute zu
Beginn etwas seine Freundin Silvia vernachlässigt. Wir sind losgezogen und er
dachte sie kommt mit uns. Nach ca. einer dreiviertel Stunde wunderte er sich
dann, wo sie denn bleibt. Man sollte dazu sagen: Sie kennt die Route nicht,
allerdings ist sie auch manchmal nach uns mit den Eseltreibern gekommen. Wir
warteten dann eine Weile bis Miguel (der Koch) kam. Antonio fragte ihn nach
Silva, er hatte keine Ahnung und ist wieder ein Stück zurück gejoggt und hat
sie dann mitgebracht.
Jetzt waren wir also wieder zu sechst und
liefen weiter bergauf. Heute war es nicht so felsig, sondern eher grün,
Hochland ähnlich. Etwas hat die Landschaft an die Highlands in Schottland
erinnert. Oben auf dem Pass angekommen, hat es dann etwas das tröpfeln
angefangen, aber zum Glück gleich wieder aufgehört. Wir haben den Pass
überquert und etwas tiefer Pause gemacht.
Jetzt ging es nur noch bergab. 2,5 Stunden.
Das hat schon angestrengt. Als wir dann unten waren haben wir unser Lager schon
gesehen. In einem Talkessel direkt unterhalb eines riesigen Gletschers.
Wunderschöne Landschaft. Dort war auch ein kleines Dorf, gefühlt das ganze Dorf
hat sich dann auch auf den Weg zu unserem Camp gemacht um uns dort Cola und
Bier zu verkaufen. Um kurz nach 3 erreichten wir unsere Zelte und packten erst
etwas aus - die Einwohner saßen gemütlich im Halbkreis in der Mitte von unserem
Camp. Jeder mit circa 6 Flaschen vor sich. Da es circa 20 Einwohner waren
mussten wir uns erstmal besprechen, wer bei wem kauft, man will ja niemand
benachteiligen.
Bevor ich mir etwas kaufte, habe ich erstmal
die Kamera aufgestellt um eine Timelapse von unserem Camp mit dem gewaltigen
Gletscher im Hintergrund zu machen. Ich glaube die ist auch echt gut geworden.
Als ich dann wieder zum Zelt bin und meinen Geldbeutel rausholte um 5 Soles
rauszusuchen, standen ehe ich mich versah bestimmt 10 Kinder um mich herum und
reichten mir ihre Getränke. Ich – total überfordert – nahm einfach eine Cola
aus der kleinsten Hand. Unglücklich schienen die anderen aber auch nicht zu
sein. Dann viel mir ein, dass ich ja sicher noch
Kekse vergangener Tage in meinem Rucksack habe, da ich die nicht so gerne esse,
weil mein Mund immer so trocken ist. Als ich die Kekse rausholte kamen schon
wieder die Kinder angerannt ;)
Um uns herum ist eine Art Hochweide, das heißt
rund um uns herum laufen Pferde, Esel, Schweine, Hunde, Ziegen und Schafe.
Eingezäunt ist eigentlich fast nichts, außer die Gärten der Wohnhäuser. Es sind
also die Menschen eingezäunt und nicht die Tiere. Als wir ankamen haben wir
erstmal ein kleines Schwein aus dem Küchenzelt laufen sehen. Ich habe es auch
geschafft super Fotos von kleinen Schafen zu machen, die sind überhaupt nicht
scheu. Ich habe mich langsam angeschlichen und bin dann so circa 4m vor dem
Lämmchen in die Hocke gegangen um Fotos zu machen, da kommt das kleine
angelaufen und guckt mir direkt in die Linse. Perfekt, dass ich gerade ein
Video aufgenommen habe. Es blieb sogar so lange direkt vor meiner Kamera stehen,
dass ich auch noch Fotos machen konnte:
Allgemein war der Tag ein super Fototag, denn
wir konnten endlich auch mal richtig schön Einheimische fotografieren.
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